Berlinale 2014

Berlinale 2014

Der BerlinaleBlog von fraktalorg.de

Tag 8 Donnerstag 13.2.

Ein angenehm chilliger Tag war das heute, mit der Forums-Party als Ausklang.
Mein erster Film startete um 11:30 Uhr Boyhood

Zwischendurch war dann nochmal Verfeinern unserer Jurybegründung für Kplus angesagt.
Die Kinderjury kam auch heute zu ihren Siegerfilmen, aber da muß auch ich micht noch bis Samstag gedulden, bevor ich das Resultat erfahre.
Hat alles ein wenig gedauert, war aber wie schon in den vergangenen Tagen angenehm, zu einem gemeinsamen Ergebnis zu kommen.
Fertig sind seit heute Nacht auch die Jugendjury und die internationale Jury von Generation 14 Plus. Preisverleihung ist hier schon morgen um 19:30 im Haus der Kulturen der Welt. 22:30 ist dann Freitag sicher noch das Arsenal einen Besuch wert, wenn der Caligaripreisträger gezeigt wird.
Mein zweiter Film heute war YE. Die Ästhetik der Selbstverliebtheit des jungen Strichers hat ihren Reiz, die Selbstpeinigung durch den Verzicht auf freundschaftliche Nähe nicht. Ein junger Mann, der seinen Körper verkauft, einen anderer junger Mann, der in ihn verliebt ist und eine Sexarbeiterin, die in der selben Gasse arbeitet. Schnelle Bekanntschaften, fehlende Liebe,  skuril wirkende Telefonate mit den Eltern, die eine heileWelt mit Freundin vorgaukeln und ein gewalttätiger Übergriff auf die Frau sind die Zutaten der Geschichte. Gut gwählt sind die Orte, die öffentliche Toilette, der Zugang in einen Autotunnel oder der Park um die Ecke. Wenn die Charaktäre die Gasse und ihre Treppe verlassen, dann kommt Farbe ins Bild. Der junge Narziss, verliebt sein Spiegelbild küssend und liebkosend. Unterstrichen von kitschig wirkendem Sound, der etwas zu oft wiederholt wird. Am Ende siegen und gewinnen dann alle, nur was, das bleibt unklar, denn die Dreierbeziehung wird nicht funktionieren, auf Dauer. Das weiter als Tabu geltende Thema Homosexualität und Prostitution aufzugreifen und in einen Spielfilm umzusetzen ist lobenswert. Nicht funktioniert hat für mich dagegen die Länge des FIlme, denn die Geschichte wäre sicher packender geworden, hätte der Regisseur sie in einer guten Stunde erzählt, statt in 95 Filmminuten. Alzzu zäh zieht sich das geschehen auf der Leinwand hin. Ansonsten wirkt die Geschichte authentisch, was die Sexszenen angeht oder die gesellschaftliche Situation.
Zufällig saß ich neben der Jury für das beste Ertlingswerk im Gesamtprogramm des Festivals-ein absoluzt harter Job mit striktem Zeitplan-die sind echt durch, nach 10 Tagen Filme kucken und diskutieren.
Danach noch eben in die Sponsor Loung zum Native Story Telling.
Partyabschluß meines Tages war die FORUM-Party in der Volksbühne-unterhalten, ein wenig tanzen und Spaß haben. Immer einen Besuch wert.